Schwedisch-Lappland und die Kunst des Möbel-Restaurierens

Möbel-Werkstätten der Volkshochschule ÄlvsbynMöbel und Schweden, eine Kombination die für die Meisten wohl nur einen Schluss übrig lässt – IKEA.

Doch weit gefehlt! Hier in Älvsbyn kann zwar durchaus das eine oder andere Exemplar aus Ingvar Kamprads Möbelimperium auftauchen, doch den grössten Teil machen alte, geschichtenerzählende Möbel und Accessoires aus.

Wo? In den Werkstätten der Möbellinie der Älvsby Folkhögskola (Volkshochschule Älvsbyn).

Möbel-Werkstätten der Volkshochschule Älvsbyn

Hier hoch oben im Norden Schwedens wird die einzige Ausbildung dieser Art in Schweden und Europa angeboten.

So einzigartig, das selbst Schüler aus Japan nach Schwedisch-Lappland kommen um sich Wissen in der Kunst des Möbelrestaurierens anzueignen.

Ausbildung mit Weltruf

Die 31jährige Makiko aus dem japanischen Sapporo ist eine der zwei Studenten, die diese Reise angetreten haben, um ein Jahr intensiv alles über Möbel zu erfahren.

Schon im Kindesalter hat sie ihr Interesse für Möbel entdeckt und hier in Älvsbyn hatte sie nun die Chance ihrer Leidenschaft für Möbel aus den 50er Jahren zu fröhnen.

Makiko Watanabe, 31, aus Sapporo, Japan

Makiko hat Einrichtungsarchiktektur in Japan studiert. Sie liebt es Möbel immer wieder zu renovieren und umzugestalten.

Makiko träumt davon schwedische Möbel nach ihrer Renovierung/Restauration in Japan zu verkaufen.

50er Jahre Möbel und 70er Jahre Comics

Auch die 32jährige Jenny aus dem benachbarten Piteå ist den 50er Jahren verfallen.

Schwerpunkt ihrer Arbeiten liegt allerdings auf dem Gestalten von Stücken der 50er mit Comics aus den 70er und 80er Jahren.

Jenny Berglund, 32, aus Piteå

Jenny liebt es Möbel aus den 50er Jahren mit alten Comics der 70er + 80er Jahre zu bekleben, welche sie vorher renoviert und gemalt hat. www.hardhelga.blogspot.com

Alle Fertigkeiten der Möbel-Restauration

Der Kurs vermittelt seinen Schülern alle Fertigkeiten der Möbelver- und Bearbeitung.

Vom simplen Renovieren und Restaurieren, über das Polstern, Malern, Tapezieren, Nähen – kurz jegliche Art der handwerklichen Gestaltung wird ihnen vermittelt.

Hierzu stehen in der Volkshochschule Älvsbyn ausreichend viele Werkstätten zur Verfügung, und auch die Schüleranzahl ist bewusst klein gehalten, sie liegt momentan bei 13 Schülern.

Schnäppchenjagen auf den Loppismärkten

Der Ausbildung kommt die schwedische Mentalität und das Schnäppchenjagen auf den Loppismärkten (Flohmärkten) sehr zu Gute.

Zum einen ist so der Nachschub an immer "neuen" Objekten gesichert und zum anderen sind "alte" Möbel immer in Mode.

Wer denkt nicht beim Gedanken an Schweden an die roten "Bullerby Häuser" mit ihrem Charme, den nicht zuletzt die altmodische Einrichtung versprüht.

Nie wieder neu produzierte Möbel

Genau diese Möbelstücke haben es der 28jährigen Monika aus Stockholm angetan. Sie betont nie wieder neu produzierte Möbel zu erwerben!

Monika Vestman, 28, aus Stockholm

Monika liebt Loppismärkte, die 50er Jahre, Pastellfarben, Romantik und Textilien.

Monika will nie mehr neu produzierte Möbel kaufen. Sie ist der Überzeugung das es wichtig ist, dass wir an die Umwelt denken und lieber alte Möbel erhalten anstatt neue zu produzieren.

Möbel-Ausstellung "REBORN"

Am Ende eines jeden Möbel-Restaurationskurses haben die Schüler die Chance ihre besten Arbeiten auzustellen.

In diesm Jahr fand diese Möbel-Austellung in Älvsbyn unter dem Namen "REBORN" statt. Treffender kann ein Name nicht sein.

Mehrere hundert Besucher konnte die Ausstellung verzeichnen und auch das eine oder andere Exponat hat den Besitzer gewechselt.

Ein würdiger Abschluss für die Klasse 2010-2011. Nun bleibt es abzuwarten aus welchen Ländern der Welt sich der nächste Jahrgang zusammensetzt.