Auf den Spuren vom Weihnachtsmann
Wo der Weihnachtsmann zu Haus ist, da liegt Schnee, es ist kalt und es gibt Rentiere. Soweit sind sich alle Kinder und die Erwachsenen dieser Welt einig.
Doch wo ist das?
Mehrere skandinavische Länder erheben Anspruch darauf den alten Bärtigen zu beherbergen.
Da eins meiner Hobbys das Sammeln von Santa Claus Figuren ist - 1742 Santas aus 41 verschiedenen Ländern - machten meine Frau und ich uns mal auf die Suche nach den Rotröcken.
Hier ist nun mein Reisebericht, aber ohne Stellplatztipps, denn die sollte jeder für sich allein entdecken. Aus Erfahrung weiß ich das viele solcher "Geheimtipps" wenig später mit einem Verbotsschild versehen werden. Noch gibt es viele schöne Stellplätze.
So nun aber los.
Zum Julemand im dänischen Ringset
Es geht über die Insel Fehmarn, dann mit der Fähre nach Rødby, der Vogelfluglinie folgend, Richtung København.
Zuvor noch der erste Stopp in Ringset.
Da wollen wir den Julemand (so heißt der Weihnachtsmann in Dänemark) treffen.
Ihn und viele kleine Julenisse haben wir dann da die in einer sehr schönen Märchenwelt getroffen und bestaunt. Julenisse sind so eine Art Weihnachtswichtel.
Wir erfuhren das Julemand in Dänemark besonders verwöhnt wird. Man stellt ihm zu seiner Freude Reisbrei mit einer Mandel darin vor die Haustür.
Und hofft das er dann später viele Geschenke bringt.
Nur bleibt er meist nicht lang es ist ihm einfach zu warm in Dänemark.
Darum hat er sich ein zweites Heim in Grønland geschaffen.
Von da aus hat er natürlich auch eine bessere Übersicht auf alle Kinder dieser Welt.
Zum norwegischen Julmand in Drøbak am schönen Oslofjord
Uns zog es nun weiter über Helsingør – Helsingborg auf die vielbefahrene E 6 Richtung Norwegen, zu unserem Freund Øyvind. Øyvind erzählte uns das es auch in Norwegen den Julmand und die Nissen gibt.
Die Heimatstadt des norwegischen Julmand befindet sich im Nisseldal in der Telemark und in der Weihnachtszeit weis er durch Streiche und neckische Scherze aufzufallen.
Sein Wohnhaus aber ist im Dörfchen Drøbak am schönen Oslofjord und ist das ganze Jahr über geöffnet. Hier gibt es Weihnachtspost mit speziellem Stempel.
Zu einem der beliebtesten Fotomotive in Drøbak gehört ein Verkehrsschild das auf einen hektischen Santa hinweist.
Echte norwegische Nissen sind nicht wie die Coca Cola Santas, und auch nicht wie unserer deutscher Weihnachtsmann.
Im norwegischem Volksglauben sind die Julenissen klein wie Zwerge. Sie tragen Alltagskleider, gern auch mit mehreren Flicken und dem typischen norwegischen Strickpullover, Kniebundhose und Lederstiefel.
Die Julenissen leben meist im Wald, aber wenn es ihnen zu kalt wird gehen sie in die Dörfer und ziehen in finstere Scheunen. Dort wohnen sie im Heu.
Sie haben auch die Eigenschaft böse Geister vertreiben zu können, aber nur wenn sie selbst gut behandelt werden.
Zu Weihnachten ist es gut ihnen fetten Brei in die Scheune zu stellen, auch Bier und weichen Fladen gegenüber sind sie nicht abgeneigt.
Wir verließen nun unsere norwegischen Freunde, es zog uns wie die Vögel weiter in Richtung Schweden.
Santa World - Tomtes Heim am Siljansee
Am Siljansee kurz vor dem Ort Mora heißt es Tomtes Heim zu finden, es ist aber leicht, dank vieler Schilder die uns den Weg zeigen.
Achtung, in "Santa World" gibt es auch Fabelwesen der skandinavieschen Mytologie zu bestaunen.
Denn der alte Mann mit Rauschebart ist in Schweden auch der oberste Wichtel einer Sagenwelt, der Trolle, Feen, sowie die Schneekönige angehören.
Im Park wimmelt es von Menschen, großen Trollen, Wichteln und Feen. Diese treiben so unvermittelt mit einem Schabernak dass man vergisst wie alt man ist.
Im Wohnhaus des Weihnachtsmanns kann man sehen wie die Geschenke verpackt werden, wie es in der Weihnachtsmann-Küche ausschaut, sein Schlafzimmer bestaunen, und ihn in der Stube besuchen.
Viele aufgeregte Kinder wuseln durchs Haus.
Das schönste aber ist für Tomte mit den Kindern zu sprechen.
Und all die Post, säckeweise bekommt er sie!
Ich freue mich das so viele Kinder an mich glauben sagte uns Tomte beim Abschied.
Zum Joulopukki im finnischen Korvatunturi
Nun zog es uns nach Lappland ins Reich der Sami, über den Polarkreis über die Finnische Grenze nach Rovanniemi zum Joulopukki.
Wir haben unsere letzte Station erreicht, am Polarkreis auf dem Korvatunturi.
Korvatunturi heißt soviel wie Ohrenberg, von hier oben kann der Weihnachtsmann angeblich die Wünsche aller Kinder dieser Welt hören.
Dort oben wohnt der finnische Vertreter der Zunft der Weihnachtsmänner, der Joulopukki, in einem urigen Blockhaus, in schummerigem Kerzenlicht. An den Wänden sind von Kindern gemalte Weihnachtsbildchen.
Ein Weihnachtsbaum mit bunt verpackten Geschenken steht davor, und in der Mitte sitzt in einem gemütlichen Schaukelstuhl der gütige bärtige Alte und winkt die Kinder zu sich.
Mit ein wenig ehrfurchtsvoller Scheu nähern sie sich Joulopukki, und mit freudiger Erregung nehmen sie von ihm kleine Präsente entgegen.
Ständig läuft eine Digitalkamera, die gegen eine saftige Gebühr Beweisfotos macht. Auch ich habe mir eins gekauft, dass hängt nun zuhaus mitten drin in meiner Sammlung.
Einen Wunsch zum Weitersagen an alle Wohnmobilfahrer hat mir der Alte noch ins Ohr geflüstert: bitte haltet die Natur rein !
Wo wohnt der Weihnachtsmann?
Zum Ergebnis unserer Suche: welches nun der Ort ist, wo der Weihnachtsmann wohnt, dass wissen wohl nur die Kinder genau.
(Text und Fotos © Peter Schütt)