4. Tag - Kjerag, Kristiansand, Oslo
Die Wolken hängen noch tief aber es scheint sich aufzuhellen. Also wagen wir es zum Kjerag hoch zu fahren.
Das kleine Lamm
Wir kommen nicht weit. Wir entdecken ein kleines Lamm, das sich in einem Eisengatter verfangen hat. Die Mutter und die 2 Geschwister stehen etwas weiter und der Kleine zappelt wie wild und kommt dort nicht durch weil der Po bzw. das Becken zu breit ist.
Schnell steigen wir aus. Ich schiebe von vorn, Klaus zieht von hinten und irgendwann nach ewig dauernden Minuten haben wir den kleinen Kerl frei.
Klaus trägt das Babyschaf um das Gatter herum und lässt es laufen.
Zum Glück hat es sich nicht verletzt. Denn es rennt ganz schnell zu Mama Schaf.
Angekommen dreht es sich zu uns um und blökt uns glücklich an. Der Tag kann nur gut werden.
Den Kjerag hinauf
Die Sicht ist doch ganz gut. Wir überlegen uns doch auf den Kjerag zu steigen.
Aber nur leichtes Gepäck, ohne die ca. 15 kg schwere Fotoausrüstung.
Nach kurzer Zeit merken wir, dass wir die Kondition nicht haben werden und Klaus seine Arthrose im Fuß das ganze nicht mitmacht. Also kehren wir wieder um.
Wenn wir jetzt zum Preikestolen wollen müssen wir den ganzen Weg zurück und ganz außen herum fahren. Das heißt mind.150 km Umweg, weil wir nicht mit der Fähre fahren können.
Zum Geiranger ist das gleiche Problem.
Nach Schweden, sofort!
Wir entschließen uns nach Schweden zu fahren. Jetzt und sofort.
Laut Karte können wir direkt gen Osten fahren.
Wahnsinnige Aussicht
Wir fahren weiter hoch und als wir aus den Wolken kommen haben wir eine wahnsinnige Aussicht. So eine Fernsicht habe ich noch nie gesehen.
Es ist so still, dass das eigene Atmen stört.
Es ist hier 18 Grad warm. Klaus klaut noch irgendwo einen Kanister mit frischem Quell- bzw. Tauwasser der Berge.
Straße gesperrt
Leider ist die Straße die wir uns nach Schweden ausgesucht haben gesperrt und der nächste Weg führt fast bis nach Kristiansand zurück.
Toll, also doch den riesigen Umweg.
Also fahren und fahren und fahren wir.
Wieder durch den Tunnel dieses schwarze Loch.
Ist Oslo unterkellert?
Wir fahren durch Oslo. Ein Tunnel nach dem andern!
Ich habe das Gefühl, das ganz Oslo unterkellert ist und der ganze Verkehr hier unten statt findet.
Ich merke aber, dass sich meine Phobie doch langsam legt. Mir schmerzen nur noch die Nackenmuskeln, der Rest ist schon lockerer.
Am Abend wird es ungemütlich. Es regnet, wird dunkel und neblig.
Schlafen auf dem Parkplatz
Kurz vor Kongsvinger halten wir einfach auf einem Parkplatz und gehen schlafen. Wir sehen nichts mehr.
Ein Gespann und ein Womo stehen eh schon dort. Ein weiteres kommt später noch dazu.
Weiter zum 5. Tag - Ankunft in Schweden, Thorsby und Mora
(Text © Claudia Sontheim-Müller, Fotos © Klaus Marschallek)
